Während die Fieberkurve der Zahlen der Infizierten mit dem Coronavirus täglich dramatisch steigt, die Märkte einbrechen und die politischen Verantwortungsträger im angespannten Krisenmodus arbeiten, scheint es so, als würden Menschen ihre Nachbarn wiederentdecken und solidarisch werden. Bilder von Aushängen für nachbarschaftliche Unterstützung im Quarantänefall machen die Runde, ebenso Medienberichte über Online-Foren zur nachbarschaftlichen Unterstützung im Krisenfall. In diesem Beitrag möchte ich anhand von vier Thesen diese Entwicklung diskutieren, geleitet von der Frage, ob die zu sehende nachbarschaftliche Unterstützung etwas Neues ist und wer von der Solidarität profitiert und wer nicht.