Stadtforschung

Blog, Kontexteffekte, Stadtforschung / 20.12.2021

Während die Erforschung von Segregation und ihrer Folgen auf eine lange Tradition zurückblicken kann, gilt das nicht für die Verhinderung von Kontexteffekten. Das kann daran liegen, dass lange Zeit diskutiert wurde, ob es überhaupt eine benachteiligende Wirkung eines Stadtteils auf die Lebenschancen vor Ort geben...

Blog, Methoden, Stadtforschung / 15.12.2021

Nachbarschaften unterschieden sich in vielerlei Hinsicht, ob nach Größe, Sozialstruktur oder Vertrauen. Letzteres scheint wichtig zu sein, um das Auftreten abweichenden Verhaltes und gar Kriminalität besser zu verstehen. Hierfür hat sich das Konzept der kollektiven Wirksamkeit (collective efficacy) in den letzten 25 Jahren etabliert. In...

Blog, Konfliktforschung, Kontexteffekte, Stadtforschung / 15.12.2021

In meiner Doktorarbeit habe ich untersucht, wie sozial segregierte Wohngebiete die Normen ihrer Bewohner beeinflussen. Der Beispielsstadtteil war Köln-Chorweiler und die exemplarisch untersuchte Norm die Akzeptanz abweichenden Verhaltens. In diesem Beitrag möchte ich die theoretischen Hintergründe diskutieren, wie Wohngebiete die Normen ihrer Bewohner beeinflussen. Zuerst einmal,...

Blog, Migration, Stadtforschung / 15.12.2021

In diesem Beitrag möchte ich einen Überblick zum Verhältnis von sozialer Mischung und ethnischer Vielfalt innerhalb von Stadtteilen geben. Denn in den letzten Jahren ist eine immer stärkere soziale Entmischung von Stadtteilen zu beobachten, während sich gleichzeitig die Zuwanderung nach Deutschland diversifiziert hat. Dazu wird...

Blog, Stadtforschung / 11.09.2020

Bekannt ist die Aussage „Integration findet vor Ort statt“. Diese so phrasenhaft anklingende Redensart drückt ein gegenwärtiges Phänomen aus. So sind Kommunalwahlen auch immer eine Entscheidung darüber, wie Integration vor Ort stattfinden soll. Denn die Kreistags- und Ratsmehrheiten und Oberbürgermeister*innen nehmen maßgeblichen Einfluss darauf, welche Projekte und Angebote in ihrer Kommune stattfinden, welcher Ton die öffentliche Debatte beherrscht und wie ein Miteinander, zwischen jung und alt, mit- und ohne Migrationsvorgeschichte oder auch arm und reich aussehen kann. Im Folgenden wird die Kommunalwahl in NRW am 13.09.2020 sowie die Oberbürgermeister*innenwahl (Stichwahl am 27.09.2020) genauer betrachtet. Wahlen in NRW sind immer etwas Besonderes, da sie im Bevölkerungsreichsten Bundesland auch als Stimmungstest für die Landes- oder Bundesebene interpretiert werden. Das ist zwar nicht fair, aber Realität. Zudem stand die Wahl in NRW unter mehreren besonderen Vorzeichen. Es war die erste Wahl an Rhein und Ruhr seit Ausbruch der Corona-Pandemie, was den Wahlkampf deutlich erschwerte. Auch war es die erste lokale Abstimmung, in welcher flächendeckend die rechtspopulistische AfD antrat und welche vor dem Hintergrund der breiten Klimaproteste abgehalten wurde. 

Blog, Migration, Politik, Stadtforschung / 21.05.2020

Seit September 2017 sitzt die noch relativ junge Partei, Alternative für Deutschland (AfD), in Fraktionsstärke im Deutschen Bundestag. Viel diskutiert sind ihre rechtspopulistischen Äußerungen, welche häufig von fremdenfeindlichen Argumenten oder Behauptungen geprägt sind. Getragen ist ihr Erfolg durch die Skepsis gegenüber der Aufnahme Geflüchteter und dem Euro. Um aber 12,6 % der Zweitstimmen bei einer Bundestagswahl, welche eine relativ hohe Wahlbeteiligung hatte, zu erreichen, muss sie in der Fläche erfolgreich sein und nicht allein in einigen wenigen Hochburgen. In diesem Beitrag möchte ich, basierend auf empirischem Material aus zwei Feldforschungen zu zwei sehr unterschiedlichen Orten, auf eine Spurensuche gehen, wie diese Wirkung in der Fläche zu erreichen war.

Blog, Nachbarschaft, Stadtforschung / 20.03.2020

Während die Fieberkurve der Zahlen der Infizierten mit dem Coronavirus täglich dramatisch steigt, die Märkte einbrechen und die politischen Verantwortungsträger im angespannten Krisenmodus arbeiten, scheint es so, als würden Menschen ihre Nachbarn wiederentdecken und solidarisch werden. Bilder von Aushängen für nachbarschaftliche Unterstützung im Quarantänefall machen die Runde, ebenso Medienberichte über Online-Foren zur nachbarschaftlichen Unterstützung im Krisenfall. In diesem Beitrag möchte ich anhand von vier Thesen diese Entwicklung diskutieren, geleitet von der Frage, ob die zu sehende nachbarschaftliche Unterstützung etwas Neues ist und wer von der Solidarität profitiert und wer nicht.